Obstbäume veredeln

Als erstes muss man sich überlegen, welche Unterlage „Wurzel“ bezogen werden muss. Mit der Unterlage bestimmt man die spätere Endgrösse (Nieder- oder Hochstammbaum) des Obstbaumes. Kann sich die Wurzel gut genug im Boden verankern? Ist sie resistent genug gegen Krankheiten? Passt sie zum Edelreiser, der gewünschten Sorte?

Was ist übrigens ein Edelreiser? Das sind einjährige Triebe einer Obstsorte, mit denen man Dank Veredelung ein 100%iges Abbild der gewünschten Baumsorte erzielen kann.

Diese Unterlagen habe ich eingekauft.

Bereit zum veredeln, was man dazu benötigt:

  • Veredelungszange und oder -messer
  • Unterlage
  • Edelreiser, links im Bild mit weisser Etikette beschriftet
  • Veredelungsgummiband zum fixieren an der Verbindungsstelle
  • Baumwachs zum abdichten der offenen Schnittflächen
  • Etikette zum Beschriften – hier aus Aluminiumschildern, die über lange Zeit lesbar bleiben und nicht kaputt gehen
  • Desinfiziermittel zum behandeln der Werkzeuge, als Übertragungsschutz vor Infektionen und Krankheiten

Es gibt verschiedene Veredelungsmethoden.
Ich habe bisher die Kopulationsveredelung und das Spaltpfropfen angewandt.
Ca. ab Ende März, werde ich noch mittels Rindenpfropfen ein paar Veredelungen mehr ausführen.

Nach dem Veredeln, resp. vor dem Eintopfen, dürfen sich die Wurzeln nochmal richtig mit Wasser vollsaugen. Sehr wichtig ist auch die Beschriftung.

Fertig eingetopft in passendes Substrat, mit einer Grunddüngung, die für die ersten paar Wochen genügend Nährstoffe liefern wird.
Bis die kalte Jahreszeit vorbei ist, bleiben die Pflanzen vor Frost geschützt im Kellerraum.

Ich bin sehr gespannt, wieviele Veredelungen erfolgreich sein werden. Es ist immer mit einer gewissen Ausfallquote zu rechnen. Deshalb habe ich für die 14 Bäume, denen ich bereits einen Standort eingeplant habe, total 34. Stk. veredelt.