Luftschnittbeete
Kauft man Pflanzen im Handel, die zu lange in Kunststoffcontainern gehalten wurden, besteht das Risiko, dass die Wurzeln in einem Kreis wachsen, was zu einem ungesunden Wurzelballen und Wurzelfäule führen kann.
Eine Antwort darauf kann folgende Idee sein, von der ich dank Austausch in Agroforstkreisen, erfahren habe. Es gibt die Möglichkeit, auf kleinster Fläche, hunderte von Pflanzen zu ziehen. …. und zwar so, dass die Wurzeln die natürliche Form beibehalten können.
Air pruning beds
Air Prune Beds (Luftschnittbeete) sind eine Methode, die die Erkenntnis nutzen, dass Wurzeln, sobald sie an Luft stoßen, zu wachsen aufhören und einen neuen Wurzelstrang bilden. Das hat zum einen zur Folge, dass kompakte Wurzelballen gebildet werden, zum anderen ist es so bei der Ernte nicht nötig, die lange Pfahl- oder Herzwurzel abzukappen und der Pflanze eines großen Teils ihrer Gesundheit zu berauben, wie das in konventionellen Baumschulen der Fall ist.
Im Internet bin ich auf einen Amerikaner gestossen, der eine komplette Bauanleitung zur Verfügung stellt. Im September habe ich diese Idee umgesetzt und 2 dieser „air prune beds“ gebaut. Hier ein paar Bilder dazu:
Aufbau der Unterkonstruktion. Das Schattiernetz auf der Armierung lässt die Wurzeln durchwachsen. Sobald diese an die Luft kommen, trocknen die Wurzelspitzen aus und sterben ab. Nun bilden sich neue feine Wurzeln im Substrat oberhalb. Hiermit wird ein dichtes, verzweigtes Wurzelsystem gefördert. Dieses System kann besser Wasser und Nährstoffe aufnehmen.
Der Oberbau wurde mit einem Sand-Kompost-Pflanzenkohle-Humus Gemisch gefüllt. In dieses Substrat kann man Stecklinge, Haselnüsse, Kastanien und Baumnüsse stecken, oder Veredelungen einschlagen. Die oberste Konstruktion dient als Schutz gegen Vögel, Hagel oder als Verbisschutz durch andere Tiere. Im Sommer kann man die Pflanzen mit einem zusätzlichen Schattiernetz vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.